Die 1970er-Jahre

ETA-Werke, Schnellschwinger, Stimmgabeln, Quarz-Werke

 

 

LCD Uhr von 1975

mit dem ersten in der Schweiz entwickelten LCD Modul. Kaliberbezeichnung ESA ( ETA) 9315. Anzeige von Stunde und Minute. Umschaltbar auf Monat und Datum sowie Sekunde. Lichtfunktion.

 

LCD- Modul (liquid crystal display) Flüssigkristallanzeige ESA ( ETA) 9315

 
Ein Flüssigkristallbildschirm (engl. liquid crystal display), ist ein Display, bei dem spezielle Flüssigkristalle genutzt werden: Wenn eine Spannung an sie angelegt wird, richten sie sich in besonderer Weise aus
und beeinflussen damit die Polarisationsrichtung von Licht.

LCDs bestehen also aus Segmenten, die unabhängig voneinander ihre Helligkeit ändern können. Mit elektrischer Spannung wird in jedem Segment die Ausrichtung der Flüssigkristalle gesteuert.

 

 




Uhr mit Digitalanzeige. LCD Modul. Kaliberbezeichnung ESA ( ETA) 9315.
Anzeige von Stunde und Minute. Umschaltbar auf Monat und Datum sowie Sekunde. Lichtfunktion.

 

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Eterna Sonic

Kaliber: 1550   (ESA [ETA] 9162)

 

Stimmgabeluhr  Eterna-Sonic.
Edelstahlgehäuse mit Goldhaube. Kaliber: 1550.

 

 

sonic

 

sonic


Stimmgabeluhr  Eterna-Sonic.
wasserdichtes Edelstahlgehäuse . Kaliber: 1550.

 

 

 

 

Antriebsklinke und Sperrklinke der Eterna Sonic
Kaliber: 1550   (ESA [ETA] 9162)
In dem Werk befindet sich als Oszillator eine kleine Stimmgabel, die elektrisch in Schwingungen versetzt wird. (Schwingfrequenz 300Hz). An einem Ende der Stimmgabel ist ein hauchdünner Flachdraht mit einem rechteckigen Rubin an der Spitze befestigt - die Antriebsklinke. Die horizontalen Bewegungen der Stimmgabel werden durch diese Antriebsklinke auf ein Klinkenrad mit 300 Zähnen übertragen, in drehende Bewegungen umgewandelt und durch weitere Zahnräder an die Zeiger weitergegeben. Eine am Gehäuse befestigte Sperrklinke – ebenfalls ein Flachdraht mit einem rechteckigen Rubin an der Spitze - verhindert das zurückdrehen des Klinkenrades und ermöglicht so die stetige Fortbewegung des  Rades.
Das winzige Klinkenrad aus Berylliumkupfer ist nur 0,1mm hoch, hat 2,4 mm Durchmesser und 300 Zähne. Dieses feine, sehr empfindliche Zahnrad mit seinen 300 Zähnen ist eine technische Meisterleistung. Auch alle andern Teile dieses Uhrwerks sind hervorragend verarbeitet und äußerst präzise gefertigt. Leider wurde diese Werk schon bald durch die preiswerter zu fertigenden Quarzwerke abgelöst.

Der von ESA verwendete Marketingname für ihre frühen elektronischen-, Stimmgabel- und Quarz-Uhrwerke zwischen 1968 und 1977 war „Swissonic“. Die zentrale Komponente der „Swissonic 100“ erhielt den Namen Mosaba für „Montres Sans Balancier“ (Uhr ohne Unruh).
Das Stimmgabelwerk 9160 ohne Datum erschien 1968, das 9162 mit Datum 1969 und das 9164 mit Tag/Datum 1972. Es handelte sich um ein 13-linige Werke mit 12 Steinen, die mit 300 Hz arbeiteten. ESA verwendete eine kompensierte Metallstimmgabel, die langsamer arbeitete als die 360 Hz oder 480 Hz von Bulova.

 

Zur Entwicklung dieses Werks ( Intern "Swissonic 100“) wurde  der Ingenieur Max Hetzel - der bei Bulova die Accutron entwickelt hatte - vom Uhrenforschungsinstitut in Neuenburg, CEH (Centre Électronique Horlogère) angeworben. Man wollte eine rein schweizerische Stimmgabeluhr fertigen. Hetzel sollte die eigenen, jetzt im Besitz der Bulova befindlichen Patente umgehen, was nicht gelang; man musste schließlich doch einige Patente von Bulova erwerben.



Symmetrischer Stimmgabelresonator
Patentzeichnung von 1969

Auch der Eterna Ingenieur Heinrich Stamm war an der Entwicklung beteiligt. Er hält zusammen mit Remy Chopard ein Patent an diesem Werk: Symmetrischer Stimmgabelresonator.
Patent Nr: CH 451.021 - DE 1.523.903 - US 3.548.585, eingereicht am 6. Juni 1969.



 

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Kaliber 1510

Ultradünn ( 1,85 mm)

 

 

 

 

 

Kaliber 1510  (Jaeger LeCoultre 839 )

Durchmesser: 9 1/4 Linien
21.600 bph
Einseitig gelagertes Federhaus. ( Kugellager)
Dieses ultradünne ( 1,85 mm) Kaliber 839 von 1975, wurde 1994 überarbeitet und in Kaliber 849 umbenannt .
Es wird von Jaeger LeCoultre noch immer gebaut. 

Für  die "Eterna-Version" wurde 1975  das Design der Platinen leicht geändert.

 

 

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»DELTREM«
«Delirium»
(très mince)
Der ultradünne Wahnsinn.
linea
 

In der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre machte die japanische Konkurrenz der Schweizer-Uhrenindustrie schwer zu schaffen. Obwohl die Technologie in den 1960er-Jahren in der Schweiz erfunden worden war, setzte die Quarzuhr von Japan aus zu ihrem Siegeszug um die ganze Welt an. Der Weltmarktanteil der Schweizer Uhrenindustrie sank von 43 auf 15 Prozent. 50 000 von einst 90000 Arbeitsplätzen gingen verloren.
Gleichzeitig setzte ein Prestige-Wettkampf um die dünnste Quarz-Uhr der Welt ein. Japan spielte den ersten Ball, die Vorgabe betrug  2,5 Millimeter. Die Schweizer Antwort auf die japanische Herausforderung war die
«Delirium».
1978 startete in Neuchâtel das Projekt »DELTREM«, abgeleitet von «Delirium très mince» (ultradünn).
Namensgeber der «Delirium» war Maurice Grimm, der zusammen mit Rémy Grandjean, Claude Lassère und André Beyne am 26.Juni 1978 den ersten Entwurf des technischen Konzeptes erarbeitete. Der Namenszusatz "très mince" wurde verworfen, weil im Deutschen der Begriff « Delirium tremens» (von zittern, tremere ) eine potentiell lebensbedrohende Komplikation bei Suchtkranken bedeutet.
Am 12. Dezember 1978 kamen Herr Grinberg von Concorde, Herr Laumann von Longines und Herr Morf von Eterna nach Neuchâtel um den Stand der Arbeiten und die fertigen Teile zu begutachten. Elf Tage später, am  23. Dezember 1978 waren die ersten Prototypen fertiggestellt und wurden, nach nur fünfmonatiger Entwicklungs- und Produktionszeit, am 19. Januar 1979 im Musée International de l'horlogerie in La Chaux-de-Fonds der Öffentlichkeit vorgestellt. Nur 1,95 Millimeter hoch war die Uhr mit dem Wunderwerk das die Kaliberbezeichnung «999» trug. Mit Verkaufspreisen von 8000 bis 50 000 Franken blieben die aus Gold gefertigten Uhren einer exklusiven Käuferschicht vorbehalten.

Maurice Grimm berichtet jedoch, dass von dem Kaliber «999» elftausend Stück gefertigt wurden. Longines nannte die Uhr "Feuille d’Or", Concord "Delirium I" und Eterna zuerst "Espada" und später, aus rechtlichen Gründen, "Linea I".


Am 21. Juni 1979 wurde die nur 1,44 mm hohe "Linea II" in einer limitierten Edition von 50 Stück vorgestellt. Ein entsprechendes Damenmodell mit 1.68 mm Höhe, die "Linea III", folgte im Januar 1980.



Dass es noch dünner ging zeigte die am 19. April 1980 vorgestellte «Delirium IV». Mit ihren 0,98 Millimetern ist diese Uhr, von der es nur wenige Exemplare gibt, die bis heute dünnste Armbanduhr der Welt.
Eterna nannte sie "Linea Museum".
 


Links :    Saphirglas Linea I; Stärke: 0,33 mm.
Mitte :    Saphirglas Linea III; Stärke: 0,20 mm.
Rechts :  Saphirglas Linea II; Stärke: 0,18 mm.

 



Linea I.

Kaliber «999.001»
Die Technik dieser Uhren, der Gehäuseboden diente gleichzeitig als Werksplatine für das Räderwerk und ermöglichte so die geringe Bauhöhe, war nicht zur breiten kommerziellen Verwertung bestimmt, bot jedoch die technologische Grundlage für eine völlig neue Uhrengeneration.

Ernst Thomke, damaliger Generaldirektor der ETA, beauftragte die jungen Ingenieure Elmar Mock (geb. 1953) und Jacques Müller (geb. 1950) mit der Entwicklung einer Billiguhr auf Basis der "Delirium très mince". Am 1. Juli 1980 wurden die ersten Entwürfe der " Delirium vulgare" präsentiert – die Swatch war geboren. Technisch revolutionär war ihr Gehäuse aus Kunststoffspritzguss, das mittels Ultraschall-Schweißverfahren mit dem Uhrglas verbunden wurde und die Schweizer Uhrenindustrie, mit der 1982 lancierten Swatch (aus Swiss und Watch), auf einen Schlag wieder an die Weltmarktspitze beförderte.

 


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Eterna CXXV

125 Jahre Eterna

 

 

 



Edelstahlband mit eingesetzten Saphiren. Ins Gehäuse eingesetzter Glasrand aus Massivgold.
Ultraflaches, 1,5 mm hohes Quarzwerk .
 
 


In dem speziell für diese Uhr gefertigten Büchlein von 1981 schreibt Eterna:
Zu ihrem 125jährigen Jubiläum hat Eterna eine Uhr geschaffen, in der sich die handwerkliche Tradition der Marke mit der Spitzentechnologie modernster Mikroelektronik verbindet.
...Schlichte Eleganz und lange Lebensdauer: Eternas Ziel für dieses neue Modell. Eterna CXXV ist international geschützt. Eine Exklusivität, die in beschränkten, numerierten Serien hergestellt wird.


 

 


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Die markante Formensprache der 70er Jahre

In den 70er Jahren werden auffällig große und schwere Uhren mit breiten Bändern, wuchtigen Gehäusen und markanten Indices gebaut.

 

 

 

Schnellschwinger

Eterna-Matic Fast Beat

 



Kaliber 1522 K   (ETA 2738)
Unter Schnellschwinger versteht man Uhren deren Werke Unruhen besitzen die schneller als 18.000 Halbschwingungen/Stunde schwingen. Um die  Gangleistungen zu verbessern wurde die Halbschwingungszahl im Laufe der Jahre auf 19.800, 21.600, 28.800 und schließlich auf 36.000 Halbschwingungen pro Stunde verdoppelt. Mit der höheren Schlagzahl erhöhte sich auch der Energiebedarf und die dadurch erzeugten hohen Rotationsgeschwindigkeiten und Zentrifugalkräfte brachten Schmierungsprobleme mit sich. Davon betroffen waren besonders die 1965 erstmals vorgestellten Uhren mit sehr kleinen Unruhen, die mit 36.000 Halbschwingungen/Stunde (5 Hertz) oszillierten. Weil die Vorzüge hoher Gangstabilität die Probleme mit der Ölhaltung nicht aufzuwiegen vermochten und zahlreiche Reklamationen hervorriefen, blieb den 36.000er Werken der durchschlagende Erfolg verwährt. Man ruderte sehr schnell auf die besser handhabbare und ein hohes Maß an Präzision bietende Unruhfrequenz von 28.800 Halbschwingungen/Stunde zurück. Diese Unruhfrequenz von 5 Herz hat sich inzwischen als Standart etabliert.

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Eterna-Matic 2002

Patentiertes stark gebogenes Containergehäuse. Der Container wird von hinten ins Gehäuse eingeschoben,
die Verriegelung erfolgt durch vier Federbolzen, die Entrieglung durch
starken Druck von vorne auf das Kunststoffglas.

Pat.Nr: 420999

 

 

 

 

Eterna-Matic 2000
Concept 80

 

concept 80

 

Eterna-Matic 1000
Concept 80. Kaliber 1488

 

 

 

1475

Eterna
Concept 80. Kaliber 1475

 

 

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© Gerhard Schmidt 2008